10 Jahre Erziehungshilfestation Leinfelden Echterdingen

Am 22. Juni 2017 feierten die Mitarbeitenden der Echterdinger Erziehungshilfestation ihr 10jähriges Bestehen

Ein rundum gelungenes Jubiläum

Am Vormittag begrüßten Barbara Hagedorn und Michael Müller im Namen der Mitarbeitenden aus Sozialem Dienst, Internationalen Bund und Stiftung Jugendhilfe aktiv Gäste und Festredner.

Eingeladen und gekommen waren die Esslinger Sozialdezernentin Katharina Kiewel, der pädagogische Vorstand der Stiftung Jugendhilfe aktiv Ulrich Teufel, der zuständigen Regionalleiter Schwaben Klaus-Jürgen Huschka und der Oberbürgermeister der Stadt Leinfelden-Echterdingen Roland Klenk.

Bei Imbiss und Getränken konnten die Besucher nach den Grußworten die Räume der Erziehungshilfestation im Ortskern Echterdingens besichtigen. Am Nachmittag des Tages folgte ein Spielprogramm für die von der Einrichtung betreuten Familien, Kinder und Jugendlichen.

"Kinder wollen leben!"

Die Sozialdezernentin des Landkreises Esslingen Katharina Kiewel betonte die sehr enge räumliche und fachliche Kooperation, welche die Erziehungshilfestation seit Gründung vor 10 Jahren auszeichne. Die zentrale Lage am Marktplatz Echterdingen, so Kiewel, fördere Akzeptanz und Präsenz des Angebots in der Stadt.

Die Einrichtung böte durch ihre gelungene Kooperation von Jugendhilfeträgern und Sozialem Dienst "Maßanzüge" für Familien, Jugendliche und Kinder und könne so oftmals präventiv, bzw. sehr früh auf deren Nöte und Bedürfnisse eingehen. Elf Erziehungshilfestationen im Landkreis Esslingen würden zwischenzeitlich nach diesem Modell arbeiten und die guten Ergebnisse des Echterdinger Kooperationsmodells bestätigen.

Aus dieser sehr guten Ausgangslage heraus, so Kiewel, ginge es nun darum, neue Kooperationsmodelle mit Schulträgern anzuregen und so die Strukturen weiterzuentwickeln.

Ihren speziellen Dank richtete Frau Kiewel an Barbara Hagedorn, die das Angebot seit vielen Jahren leitet und im November in Rente gehen wird. Dann schloss sie mit dem Satz, dass es nicht darum ginge, Kinder auf das Leben vorzubereiten. "Nein", so Kiewel, "Kinder wollen leben!"

Professionalität und gelungenes Zusammenspiel

Der Pädagogische Vorstand der Stiftung Jugendhilfe aktiv Ulrich Teufel verwies in seinem Grußwort darauf, dass die zum 10jährigen Jubiläum angereiste hochkarätige Rednerschaft ein deutlicher Hinweis auf die hervorragende Arbeit der Mitarbeitenden in der Erziehungshilfestation sei. 

Das offensichtlich vertrauensvolle Zusammenwirken der Mitarbeitenden aus dem Sozialem Dienst und der Akteure der Freien Träger Internationaler Bund und Stiftung Jugendhilfe aktiv seien der entscheidende Faktor für die erfolgreiche Arbeit der zurückliegenden Jahre.

Als Pädagogischer Vorstand der Stiftung Jugendhilfe aktiv sei es ihm eine besondere Freude, das von großer Professionalität gekennzeichnete Zusammenspiel der Akteure vor Ort wahrzunehmen. Er bedanke sich ausdrücklich im Namen des Vorstands der Stiftung bei Sozialem Dienst und IB für die beispielhafte Zusammenarbeit.

"Kurze Wege, kurze Entscheidungswege!"

Hans Jürgen Huschka begann sein Grußwort mit der Aussage, dass man als Leitungsperson oftmals Einrichtungen kaum mitbekomme, bei denen es gut läuft. Und gut laufe es bei der Erziehungshilfestation Leinfelden-Echterdingen. Besonders schön, da die Erziehungshilfe eine Herzensangelegenheit des IB sei, war der Internationale Bund doch 1949 als Jugendsozialwerk für Nachkriegskinder im nahen Tübingen gegründet worden.

Aus Erfahrungen als Familienvater von eigenen Kindern, so Huschka weiter, wisse er aus eigener Erfahrung, dass es in manchen Situationen wichtig sei, externe Anlaufstellen zu haben, die bei der Klärung von Missverständnissen und Konflikten zwischen Eltern und Kindern kompetent unterstützen könnten.

Kurze Wege, so Huschka, bedeuteten auch kurze Entscheidungswege und daraus resultierend gute Lösungen. Der Erfolg dieses Kooperationskonzepts zeige sich sowohl statistisch in der hervorragenden Auslastung des Angebots, als auch in der sehr guten Zusammenarbeit mit der Stiftung Jugendhilfe aktiv und dem Sozialen Dienst.

Lieber ein Onkel, der etwas mitbringt, als eine Tante, die Klavier spielt!

Den Abschluss der Redner bildete am Vormittag der Oberbürgermeister der Stadt Leinfelden-Echterdingen Roland Klenk. Er begann seine kurze Ansprache mit einem Rückblick ins Jahr 2007, dem Gründungsjahr der Erziehungshilfestation und zählte unter dem Schmunzeln der Zuhörer zwei seiner Ansicht weitere zentrale Ereignisse des Jahres auf: dem Gewinn der Fußball-Meisterschaft durch den VFB Stuttgart und der Einführung des IPhones.

Auch wenn des Leinfelden-Echterdingen momentan wirtschaftlich hervorragend ginge, so Klenk nun nachdenklicher, mache er sich keine Illusionen. Die sozialpädagogischen Aufgaben blieben auch in einer prosperierenden Stadt bestehen und daher seien niederschwellige Angebote vor Ort, wie das der Erziehungshilfestation, sinnvoll und gewünscht.

Klenk hatte die Lacher ein weiteres Mal auf seiner Seite, als er anmerkte, dass bei solchen Anlässen ein Onkel, der etwas mitbringt einer Tante, die Klavier spielt, vorzuziehen sei. Mit diesen Worten zückte er ein Geschenk und schloss die Runde der Grußwort-Redner.

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