13 Jahre

Am Freitag, den 16.12.2022 wurde Ulrich Teufel als Pädagogischer Vorstand der Stiftung Jugendhilfe aktiv in den Ruhestand verabschiedet.

Als erster Redner ergriff Werner Weiß, viele Jahre Vorstand des Stiftungsrats, das Wort. Persönlich an Herrn Teufel gewandt fasste Herr Weiß zusammen, was seiner Meinung nach die Arbeitsweise von Herrn Teufel in den zurückliegenden Jahren auszeichnete: „Aufgaben sehen, nach guten Lösungen suchen, Menschen mit in die Verantwortung hineinnehmen, aber auch Verantwortung abgeben können, das war Ihnen wichtig und prägte Ihr Handeln."

Der langjährige Böblinger Jugendamtsleiter Wolfgang Trede hob in seinem Beitrag hervor, dass er Ulrich Teufel angesichts der bald 1000 Mitarbeitende zählenden Stiftung nie als sendungsbewussten Sozialmanager empfand. Er habe ihn stets als nahbaren und geerdeten Gegenüber empfunden, mit dem ihm auch bei kontroversen Verhandlungen stets das gemeinsame Ziel verband, bestmögliche Bedingungen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien zu gewährleisten.

Die Leiterin des Bremerhavener Jugendamts Frau Martina Völger erinnerte in ihrem Beitrag an die Zeit, als Ulrich Teufel in den Nullerjahren erfolgreich eine AWO-Jugendhilfeeinrichtung im stationären Bereich inklusive  Inobhutnahme und Förderschule für den Landkreis Cuxhafen einrichtete und führte. 

Nächster Redner war der Leiter der Abteilung Kinder, Jugend und Familie der Diakonie Württemberg Matthias Reuting. Er stellte eine Frage in das Zentrum seines Grußwortes: Wie schafft man es - als Christ gottgegeben - gesegnet zu sein und zugleich ein Segen für andere zu werden? Dies gelang, so Reuting, Ulrich Teufel in drei Bereichen: erstens prägte er Kultur und Präsenz der Diakonie Württemberg mit, etwa bei der Organisation des Jugendhilfetags 2011. Zweitens förderte Herr Teufel die fachliche Weiterentwicklung und Profilierung der Diakone. Hier hob Reuting insbesondere das jährliche stattfindende FORUM 2025 hervor. Drittes sei es Herrn Teufel gelungen, die größte Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie Württemberg fachlich und den aktuellen Gegebenheiten gemäß gut aufzustellen. Als Beispiel nannte Reuting unter anderem den Einsatz bei der Organisation und Durchführung der Begleitung von jugendlichen Flüchtlingen im Jahr 2016.

Als nächste Rednerin ergriff die Wirtschaftliche Vorständin Monika Strobach das Wort. Sie ging in ihrer persönlich gehaltenen Dankesrede auf Aspekte des Lebenslaufs von Ulrich Teufel ein. So startete die berufliche Laufbahn von Ulrich Teufel mit dem Studium der Volkswirtschaft. Erst das Traineramt einer Jugendfußballmannschaft ließ Herrn Teufel eine pädagogische Laufbahn einschlagen. Nach dem Studium der Pädagogik in Würzburg, so Strobach, sammelte Ulrich Teufel grundlegende berufliche Erfahrungen in sämtlichen Teilbereichen der Jugendhilfe, stationär, teilambulant und ambulant, und konnte so 2010 mit diesem großen Erfahrungsschatz erfolgreich die Pädagogische Leitung der Stiftung Jugendhilfe aktiv übernehmen.

In den 13 Jahren seiner Vorstandschaft habe Ulrich Teufel dabei eine Reihe von Herzensprojekten verwirklicht. So führte er zu Beginn seiner Amtszeit die Stabsstelle Stiftungskommunikation ein, mit deren Unterstützung unter anderem das FORUM 2025 als nach außen gerichtete Stimme der Jugendhilfe aktuelle soziale Fragestellungen behandelte. Ebenso stärkte Ulrich Teufel die Bedeutung des stiftungseigenen Fortbildungsinstituts fobi:aktiv. Als 100prozentige Tochter der Stiftung sei fobi:aktiv heute eine fachlich hochangesehene gGmBH und, so Frau Strobach in ihrer Rede weiter, nicht mehr aus der Stiftung wegzudenken. Das gleiche gelte für eine zweite gGmbH, der Schulbegleitung, die in der Amtszeit von Herrn Teufel in gemeinsamer Arbeit entstand und mittlerweile 130 Mitarbeitende zählt.

Nach persönlichen Glückwünschen von Stabsstellen und Leitungsteam der Stiftung, ergriff Dekanin und Stiftungsratsvorsitzende Kerstin Vogel-Hinrichs das Wort. Sie entpflichtete Herrn Teufel offiziell von seinen dienstlichen Pflichten. Anschließend überreichte Frau Walburga Duong, Mitglied des Stiftungsrats und des Diakonischen Werks, Herrn Teufel das goldene Kronenkreuz als Zeichen des Dankes der Diakonie für seine geleistete Arbeit.

Das letzte Wort hatte Ulrich Teufel selbst. Er betonte in seiner kurzen Rede seine Vorstellung von Teamwork, der er in den 13 Jahren seiner Arbeit folgte: "Ich bin fest davon überzeugt", so Herr Teufel, "dass eine Person allein überhaupt nichts erreichen kann. Alles was erreicht wurde, ging nur gemeinsam." So sei es ihm immer sehr wichtig gewesen, allen Mitarbeitenden höchstmögliche Freiheit im eigenen Arbeitsbereich zu ermöglichen und es bestätige ihn, dass dadurch seiner Ansicht nach heute die richtigen Personen an den Schüsselstellen der Stiftung arbeiten. Besonders wichtig sei es ihm zudem, dass in seiner Amtszeit keine Mitarbeiterin oder Mitarbeiter Angst um ihren Arbeitsplatz haben musste, und es zu keinen betriebsbedingten Entlassungen kam: "Mitarbeitende sind niemals Mittel zum Zweck", so Ulrich Teufel.

Gegenüber den Stiftungsräten bedankte sich Herr Teufel dafür, "stets auf Augenhöhe" miteinander umgegangen zu sein. Ein gutes Beispiel für die gute Zusammenarbeit, sei das hohe Vertrauen, welches der Stiftungsrat ihm und seiner Vorstandskollegin entgegenbrachte, als im vergangenen Jahre die Bauarbeiten für das zehn Millionen EUR umfassende Bauprojekt in Rohr starteten. Seine Dank drückte Herr Teufel ebenfalls gegenüber dem zukünftigen Pädagogischen Vorstand Thomas Kuhn und der Wirtschaftlichen Vorständin Monika Strobach aus. So sei es stets gelungen Meinungsverschiedenheiten gemeinsam anzugehen und zu guten Lösungen zu führen. Zweifel haber er allerdings gegenüber dem Sprichwort, dass jeder seines Glückes Schmid sei. Ein Lebenslauf sei, so Ulrich Teufel, von vielen Zufällen gekennzeichnet und er sei froh, auf gute berufliche Jahre zurückzublicken. Ein bisschen Glück, ein bisschen Gottvertrauen und ein bisschen Zufall spiele dabei stets mit, so seine Überzeugung. Sich dieser Tatsache immer wieder bewusst zu werden sei gerade in der pädagogischen Arbeit von hoher Bedeutungg: "Niemand lebt gern in prekären Verhältnissen!"

So sehe er in der Stiftung Jugendhilfe aktiv mit Zufriedenheit, dass an vielen Stellen das Motto der Stiftung "Zukunft zu stiften" mit Leben gefüllt wird. Mit diesem Wissen könne er heute guten Gewissens den Staffelstab weitergeben.

Bei Klaviermusik, Fingerfood und guten persönlichen Gesprächen endete der Vormittag im Haus der Architekten.