Verein für Jugendhilfe

Der jüngste Spross der Stiftung Jugendhilfe aktiv wurde 1963 gegründet, erste Ursprünge des Vereins Jugendhilfe liegen in der 1957 eingeweihten Hohenkreuzkirche.

Bei einer der Eröffnungsveranstaltungen für die Jugend erschien eine Gruppe von 16 jungen Männern und einem Mädchen, die durch nächtliches Randalieren und Sachbeschädigungen auffällig geworden waren. An diesem Abend, an dem sie durch Zeugnisse anderer Jugendlicher sehr beeindruckt waren, stellten sie der Gemeinde die Frage: „Könnt Ihr von der Kirche denn gar nichts mit uns anfangen?“

Pfarrer Scheel wurde diese Frage der „Halbstarken“, wie man damals sagte, zu einem Auftrag an diesen Jugendlichen. Er versuchte, auf die gestellte Frage dadurch Antwort zu geben, dass er sich regelmäßig mit dieser Gruppe in den Räumen des Gemeindezentrums traf. So wurde denn aus dieser Begegnung eine sogenannte nichtorganisierte Jugendarbeit, die sich „freier Jugendring“ nannte.

Der Jugendring bekam Zulauf, die Räume wurden zu klein. So wurde denn die Verlegung des Jugendrings in eigene Räume von den Verantwortlichen bedacht. Die Stadt Esslingen stellte 1959 ein Grundstück zur Verfügung und eine Krankenhausbaracke, die auf dem Grundstück am Hohenkreuzweg von den Jugendlichen selbst als Ihr Heim, die „Hütte“, aufgebaut wurde.

Unter den Jugendlichen, die in der Hütte verkehrten, waren solche, die aus dem Gefängnis kamen, und solche, die dort hinein mußten. Die Überlegungen führten 1963 zur Gründung des „Vereins zur Hilfe für straffällig gewordene Jugendliche“. Eine gute und intakte Familie sollte für die Jugendlichen eine Hilfe sein.

So entstand das Familienprogramm des Vereins. Er suchte ein Haus und Wohnungen, die groß genug waren, um in der Familie einen straffällig gewordenen Jugendlichen aufzunehmen. Von Anfang an war klar, daß es schwer sein würde, geeignete und bereite Familien zu finden.

Schließlich fand der Verein in der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks einen Bauträger. Die Stadt Esslingen ermöglichte den Erwerb eines Grundstücks in der Kirchackerstraße. 1964 wurde der Bau begonnen und ein Jahr später bezogen die Familien und Jugendlichen das neue  Haus.