Geschichte der Thinghalle

Die Thinghalle wurde 1939 als Teil eines Kultur- und Gemeinschaftszentrums der Nationalsozialisten erbaut

Hogwarts auf der Rohrer Höhe: Die Thinghalle ist heute Stammsitz der Albert-Schweitzer-Schule und des Regionalbereichs Böblingen. Doch das unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erbaute Gebäude, in dem sich heute Klassen- und Lehrerzimmer des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“ sowie der Regionalleitung Böblingen befinden, wurde zur Zeit des Nationalsozialismus als Heim vom Nationalsozialistischen Jungvolk, Jungmädel und Mitgliedern des Rohrer Fähnleins "Wolgot" genutzt.

Erbaut wurde die Thinghalle ab 1939 unter der Regie der Architekten Eberhart Holstein und Erwin Rohrberg , die das Gebäude ursprünglich als Teil eines Ensemble aus fünf Bauwerken planten. Nachdem das Gebäude  für einige Monate als Heim der Hitlerjugend gedient hatte, folgte nach Kriegsbeginn eine Nutzung für Versorgungseinheiten der Nationalsozialisten.

Nach Kriegsende 1945 wurde das Gebäude bis 1948 von Besatzungstruppen beschlagnahmt. Nach kurzer Nutzung durch das Rote Kreuz zogen schließlich die Kinder der Paulinenpflege ein. Es folgte in den Folgejahren der Bau der umliegenden Gebäude auf dem weitläufigen Gelände.

Sehenswert in der Thinghalle sind altgermanische Sonnenräder aus der Entstehungszeit des Gebäudes, die als Teil der bombastischen NS-Architektur über der 15 Meter hohen zentralen Halle an der Decke befestigt sind.

Innen- wie Außenbereich des Gebäudes stehen unter Denkmalschutz.