Theodor-Rothschild-Haus Esslingen

Kandidaten zur Landessynode stellten sich im Festsall des TRH vor

Auf dem Podium v.l.n.r. Tobias Geiger, Michael Klein, Christoph Schweizer, Moderator Martin Auerbach, Ulrike Sämann, Markus Brenner und Andreas Arnold (Foto rts)

Am 4. November war die Stiftung Jugendhilfe aktiv Gastgeber einer Wahlveranstaltung für die Landessynode, dem Kirchenparlament der evangelischen Landeskirche in Württemberg. Am 1. Dezember wird die neue Landessynode für sechs Jahre von den Gemeindegliedern der Württembergischen Landeskirche gewählt.

Stimmberechtigt sind alle Gemeindeglieder ab 14 Jahren, ein guter Grund für die Stiftung als Einrichtung der Jugendhilfe auch Fragen zur Bedeutung von kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit zum Thema zu machen.

Wichtig und für Nichtinsider ist die Ausrichtung der antretenden Gruppierungen. Die Landessynode ist in sogenannten "Gesprächskreisen" organisiert, die - ähnlich Parteien - spezifische kirchen- und sozialpolitische Wertvorstellungen haben. So gibt es innerhalb der Synode seit den 70er Jahren die Gesprächskreise "Evangelium und Kirche", "Lebendige Gemeinde" und "Offene Kirche",  Anfang der Nuller Jahre trat erstmals der Gesprächskreis "Kirche für morgen" in Erscheinung.

Nach der herzlichen Begrüßung durch Regionalleiter Joachim Bräuning im Festsaal des Esslinger Theodor-Rothschild-Hauses stellten sich die sechs Kandidaten und Kandidatinnen des Wahlkreises Esslingen/Bernhausen in einer Podiumsrunde persönlich vor. Moderiert vom Mitarbeiter der Stiftung Martin Auerbach formulierten die sechs ihre grundsätzlichen Ideen und Vorstellungen für die anstehende Dekade der Landessynode. 

Ulrike Sämann und Christoph Schweizer stellen sich als Kandidaten des Wahlbündnises "Christen miteinander" zur Wahl. Pfarrer Christoph Schweizer gehört dem Gesprächskreis "Evangelium und Kirche" an, der sich selbst als konstruktiv-kritisch verortet. Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Sämann geht für die liberale und reformorientierte "Offene Kirche" ins Rennen.

Pfarrer Andreas Arnold und Landschaftsgärtner Markus Brenner gehören der 2001 gegründeten Gruppe "Kirche für Morgen" an. Unter der Überschrift "Kirche hat Zukunft" steht das Wahlprogramm von "Kirche hat Zukunft" dafür, Kirche angesichts der gesellschaftlichen Änderungen neu zu denken und die Landeskirche insgesamt zu reformieren.

Theologiestudent Michael Klein und Pfarrer Tobias Geiger sind Kandidaten des konservativ-pietistisch verorteten Gesprächskreises der Synode, der "Lebendigen Gemeinde". Ziele der beiden Kandidaten ist es entsprechend der Ausrichtung ihres Gesprächskreises Gemeinden vor Ort zu stärken, eine missionarische Volkskirche zu bleiben und die frohe Botschaft von Jesus Christus in den Mittelpunkt zu stellen.

Im weiteren Verlauf formulierten die Kandidaten Ideen und Vorstellungen zur Kinder- und Jugendarbeit im Rahmen der Diakonie. Übereinstimmend wurde die Bedeutung aktiver Jugendarbeit durch diakonische und kirchliche Einrichtungen betont. Besonders wurde dabei auf die Wichtigkeit der Arbeit in Kindergärten abgehoben. Dieses Angebot durch kirchliche und diakonische Träger eröffneten Kindern die Möglichkeit, christliche Inhalte und Werte kennenzulernen, so die Podiumsteilnehmer.

Für Jugendliche und junge Erwachsene - auch hier herrschte grundsätzlich Übereinstimmung auf dem Podium - bedeuten jugendbezogene Angebote, und hierbei insbesondere Musik, einen wichtigen Zugang zur Kirche und ihren Angeboten.